Samstag, 1. Zazen
Meister Dogen sagt im Fukanzazengi: „Das Zazen, von dem ich spreche, ist keine Meditation, sondern die Lehre von Frieden und Glück. Es ist die Praxis, in der das Erwachen vollkommen verwirklicht wird.“
Meditation kommt vom Lateinischen „meditari“– nachdenken, nachsinnen. Darum geht es nicht beim Zazen. Es geht auch nicht um das hedonistische Glück durch Genuss von Schönheit, Reichtum, Macht, etc., das in unserer Kultur oft unter Glück verstanden wird. Das hedonistische Glück ist weder verwerflich noch sündhaft. Es gehört zu unserer Natur, genießen zu wollen. Aber es führt nur zu einer kurzzeitigen Zufriedenheit, braucht dann neue Reize und kann so zu einem Suchtverhalten führen und uns unfrei machen.
Für Meister Dogen ist wahres Glück, einfach Zazen zu praktizieren. Sonst braucht es keine Bedingungen.
Ein junger Mönch bat Meister Dogen einmal, einige Worte zum Neuen Jahr zu sagen. Dogen sagte: „Sei einfach glücklich.“ Der Mönch überlegte kurz, sagte dann, „So will ich denn einfach glücklich sein,“ verbeugte sich und ging.
Dogen meinte dann, „So habe ich wenigstens bei dem meine Zeit nicht verschwendet“.
Meister Yuno Rech schreibt dazu: „Frieden bezieht sich auf das Nirvana, das Verlöschen aller Ursachen und Leiden. Das ist der Geisteszustand, in dem jeder Kampf, jeder Konflikt beendet ist, der Zustand, in dem man tiefen inneren Frieden findet und die Geistesgifte Gier und Hass aufgegeben worden sind.“
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